Montag, 16. Dezember 2013

Update 3

Hallo ihr Lieben,
wer hat an der Uhr gedreht, bin ich schon über 3 Monate hier? Die Zeit ist echt unglaublich schnell vergangen und es ist so viel passiert das ich gar nicht weis wo ich anfangen sollte zu erzählen.
Fangen wir vor ein paar wochen an. Das Wochenende vom 16.11. Max, Walter (ein Student der für 4 Monate in Vietnam ist und an der VGU arbeitet) und ich haben einen "Roadtrip" nach Vung Tau gemacht. Die kleine Stadt liegt auf einer Halbinsel etwa 100km nordöstlich von Saigon. Samstag Morgen sind wir gegen 9Uhr mit unseren Bikes losgefahren. Bei der Hinfahrt haben wir uns viel Zeit gelassen. sind auch einmal durch "La Pampa", wie Walter gerne sagt, gefahren. Sah dann so aus, dass wir einem sehr schmalen und mit Schlaglöchern durchsetzten Pfad gefolgt sind. Für mich und Max kein problem, da wir richtige Roller haben. Für Walter jedoch schon einbisschen, denn er hatte sich einen Scooter von seiner Vermieterin geliehen. Der Scooter ( Modell: Attila) hatte relativ kleine Räder und eine rosafarbene Anzeige (Sehr zu meiner und Max belustigung). Letztendlich haben wir es durch La Pampa geschafft und sind in einer wunderschönen Kautschuckplantage rausgekommen und haben dort natürlich erstmal kurz Pause gemacht. Kaum waren wir wieder auf der Straße wurde bemerkt, dass mein Roller einen platten hat. Kein Problem wir sind ja in Vietnam. Wir hielten an der nächsten Reparaturmöglichkeit an und der Mann flickte mein Reifen in 5min und das ganze kostete mich 10.000 d (30 ct). Weiter ging die fahrt. Insegsamt haben wir ca 4 1/2 std gebraucht um nach Vung Tau zu kommen. Natürlich haben wir zwischen drin nochmal eine gewollte Pause gemacht um neben der Straße in Hängematten einen Kaffee zu trinken. In der Stadt sind wir dann erstmal etwas essen gegangen, haben uns ein Hotel gesucht und sind dann an den Strand gegangen. Leider bestand der Strand mehr aus Schutthaufen, Baggern und natürlich Müll. Das Meer war auch nicht besonders sauber aber man konnte drinen schwimmen. Gegen Abend sind wir ein bischen in der Stadt rumgelaufen, uns etwas zum essen gesucht und uns dann gemütlich an die Strandpromenade gesetzt. Am näcshten Morgen sind wir ca. 50km weiter Richtung Norden gefahren um uns dort noch einen anderen Strand anzuschaun. Der war allerdings noch vermüllter als der davor. Wir haben usn dann ein bischen abseits auf Liegestühle unter einer Art Sonnenschirm gesetzt. Um uns herum lauter Vietnamesen mit denen wir erstmal ein paar Fotos gemacht haben und die uns dann auf Früchte eingeladen haben. Danach haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht, für den wir nur ca 3std gebraucht haben. Im Großen und Ganzen ein Richtig schönes Wochenende und ein richtig cooler Trip.
Ansonsten habe ich mich schon so sehr an das Leben hier in Saigon gewöhnt. Alles was am Anfang so Fremd schien ist jetzt Alltag. Natürlich sind die Vietnamesen immer für eine Überraschung gut und machen manchmal sachen die mir immer noch fremd bzw neu erscheinen. Andere Länder andere Sitten halt.
Kommen wir zum Kinderheim. Die Arbeit dort gefällt mir echt unglaublich gut! inzwischen sind auch die Mitarbeiterinnen etwas aufgetaut, reden und blödeln sogar manchmal mit uns rum. Eine Schwester, Phong 21Jahre alt, lernt seit kurzem Englisch. Das ist wirklich hilfreich da wir so auch einbischen mehr über die Kinder erfahren können als mit unserem profi Vietnamesisch. Aber die Kinder sind natürlioch das beste. Es ist unglaublich was für einen Fortschritt manche Kinder in den letzten 3 Monaten gemacht haben. Das liegt natürlich nicht zuletzt an Mess, der australischen Physiotherapeuthin, die auch uns den Einstieg sehr erleichtert hat. Leider merkt man machnmal, dass es behinderte Kinder in Vietnam sind. Denn unter ihnen gitb es zum teil wirklich schreckliche Schicksale. Vorletztes Wochenende ist die kleine Ly, 7 Jahre alt, gestorben. Sie war so klein und zierlich wie eine 1 Jährige und hatte manchmal probleme mit dem Atmen. wie genau sie gestorben ist weis ich leider nicht. Für ihrer Mama, die in dem Kinderheim arbeitet, wurde ein bischen Geld gesammelt. Sie war etwa eine Woche nicht im Kinderheim, arbeitet aber inzwischen wieder dort. Eine andere Geschichte ist der kleine Phúc, 5 Jahre alt. Er ist blind und mein absoluter liebling. Ich habe von anfang an sehr viel Zeit mit ihm verbracht. Allerdings ist er kein einfacher Junge. Obwohl er Blind ist benutzt er seine anderen Sinne so gut wie gar nicht. Am Anfang hatte er, sobald man ihn berührte oder hoch hebte, seine Hände neben seinem Kopf zu Fäusten geballt. Das ist inzwischen besser geworden. Er fängt an sseine Hände zu benutzen und Dinge zu ertasten. Er mag besonders meine Haare. Manchmal fängt er grundlos an zu lachen. Das öffnet einem wirklich das Herz, er hat so ein süßes Lachen. Allerdings sieht seine Zukunft nicht sonderlich rosig aus. Es wurde wurde festgestellt, dass er Krebs in und hinter den Augen hat. Die Ärzte konnten bisher noch nicht sicher sagen ob sich der Krebs weiter ausbreitet oder nicht. Aufjeden Fall müssen seine Augen rausoperiert werden und er muss eine Chemotherapie machen. Allerdings ist das ganze schwieriger als geadcht. Da es an Geld und guten Ärzten fehlt. Man versucht ihn seit 2 Wochen in ein Krankenhaus zu bringen, was aber nicht so einfach ist aufgrund des ganzen Papierkrams. Wu (in Australien geborener Vietnamese der in Saigon als Arzt arbeitet und sich seit Jahren viel um das Kinderheim kümmert) versucht sein bestes damit der kleine bald operiert wird. Es ist und bleibt spannend was mit ihm passiert. Ich glaube aber fest daran, dass es ihm gut gehen wird und dass er bald in besserer Verfassung ist als bisher.
Das war jetzt nur ein kleiner Einblick ins Leben im Thien Phouc. Ich könnte Stunden weiter über die Kinder schwärmen allerdings sagen Bilder mehr als 1.000 Worte. Also schaut euch einfach die Bilder an.
Das wars fürs erste wieder von mir. Ich wünsche euch natürlich noch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich persönlich kann es nicht glauben dass bald Weihnachten ist. Mitte Dezember und immer noch 35°C. muss man sich auch erstmal dran gewöhnen. Diesen Freitag geht es für Max, Pia, Charlotte und mich nach Singapure. Dort werden wir 2 Tage bleiben und dann eine Rundreise durch Malaysia und Indonesien machen. Den 31.12 werden werden wir in Kuala Lumpur verbringen. Ich glaube und hoffe das diese, unsere erste große Reise gut und ohne Probleme verläuft.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Für Blinde

Die Bilder findet ihr rechts unter dem Link: Bilder ;)

Blogg der 3,



Hallo ihr Lieben,
der erste Monat ist schon wieder vorbei. Einerseits ist ein Monat schon lang und es kommt mir sehr viel länger vor, aber andererseits liegen noch 11 weitere vor uns. Das letzte Update ist ein bisschen her und es hat sich so einiges getan hier in Saigon!  Pia und ich sind Umgezogen und haben, man glaubt es kaum, angefangen zu Arbeiten. Außerdem haben wir schon unsere erste Reise Unternommen.
Aber ich fang mal ein bisschen früher an, genauer gesagt beim Wochenende vom 20.09-22.09. Am Freitag in der Früh sind Nils und Jonas, zwei Freiwillige vom BRK (Max Organisation), aus Tuy Hòa mit einem 10std Nachtzug angereist.  Am Abend sind wir dann in die „Backpacker Street“ gegangen.  Das ist das interkulturelle und intellektuelle Zentrum von Saigon (Auf gut Deutsch: Bar neben Bar und nur besoffene Touristen).  War auf jeden Fall ein lustiger Abend und haben, wie jedes Mal wenn man dahingeht, viele neue Leute kennen gelernt.  Am nächsten Morgen in aller Herr Gotts frühe um 1 waren wir auch schon wieder auf den Beinen und wollten etwas Essen gehen. Irgendwie haben wir uns dann in den Kopf gesetzt dass wir zum Burger King müssen. Gesagt getan. Es gab nur ein Problem, denn wir waren zu viele Leute (Max, Nils, Jonas, Pia und ich) für 2 Roller. Aber da wir ja in Vietnam sind, sind 3 Leute auf einem Roller etwas ganz normales. Also hat Max die beiden Jungs hinten drauf genommen und wir sind durch die Stadt gedüst. Man wird als weißer hier sowie so schon immer, meist auch ziemlich offensichtlich, angeschaut. Wenn es dann auch noch drei sind und die auch noch auf einem Roller sitzen ist das ein wirkliches Highlight für die. Aber Burger King war mal eine gute Abwechslung zu dem ganzen vietnamesischen Essen, was meist  wirklich lecker ist! Samstagabend waren wir zur Abwechslung mal wieder in der Backpacker Street. Der Sonntag jedoch war mal was anderes. In Deutschland waren Wahlen und das bleib hier natürlich auch nicht unbeachtet. Das deutsche Konsulat hat zu einer Wahlparty für alle deutschen eingeladen. Diese Party fand in einem italienischen Restaurant statt indem deutsches Essen und das beste: Deutsches Bier serviert wurde. (Zwar nur Radeberger und Bitburger aber immerhin!) Das Sahnehäubchen: alles war kostenlos.  Auf der Party war sozusagen die deutsche high-society von Saigon vertreten. Ich als politisch sehr interessierte Person konnte natürlich bei der dem „Wahlergebnis-voraussagen“ Wettbewerb“ und bei den politischen Gesprächen sehr Punkten. Da ich es irgendwie auch noch verplant habe die Briefwahl zu beantragen hab ich mich dort nur so ein ganz kleines bisschen fehl am Platz gefühlt.  Trotzdem konnte ich viele Kontakte knüpfen da ich das Thema des Gesprächs, äußerst geschickt versteht sich, mehr in meine Richtung, also Freiwilliger für ein Jahr in einem Zentrum für behinderte Kinder, gelenkt habe. Was meist auf viel Interesse gestoßen ist. Glück gehabt. Im Großen und Ganzen war es echt ein lustiger Abend!
Im laufe der Woche sind Pia und ich dann auch endlich mal Umgezogen. Zwar nicht wie erwartet in die schöne große Wohnung (mit Sauna) sondern in ein Hotel. Uns wurden 2 gezeigt und wir konnten uns dann für eins entscheiden.
Das eine war kein richtiges Hotel sondern mehr wie ein Resort. Silver Creek ( www.silvercreek.com.vn ) Wirklich richtig schön mit einem Pool, Gym, Tennisplatz, einem schicken Restaurant und es lag praktisch neben dem Kinderheim. Der große Nachteil: außen rum gab es fast nichts und man war in dem Resort ziemlich allein. Was natürlich für einen 2-wöchigen Urlaub schön sein kann allerdings nicht für ein Jahr.
Das andere Hotel war zwar ein bisschen weiter von dem Kinderheim weg. (Mit dem Roller 5min) allerdings ist es ein kleines Familienhotel in einer Umgebung in der wirklich nur Vietnamesen wohnen. Die Familie schien auch noch sehr nett, also ist uns die Entscheidung nicht wirklich schwer gefallen. Natürlich haben wir uns für das kleine Hotel entschieden. Die Familie hat uns am ersten Abend auch gleich zu sich zum Essen eingeladen. In dem Hotel gibt es eigentlich kein Essen nur die Familie hat im Erdgeschoss eine kleine Küche mit Esszimmer. Die 13-Jährige Tochter spricht ein bisschen Englisch der Rest der Familie nicht. Also gab es bei dem essen ein paar sprachliche Probleme es war aber trotzdem sehr lustig und vor allem Lecker.
Am nächsten Tag (Donnerstag, 26.09) war unser erster Arbeitstag. Die Kinder sind wirklich alle sehr Süß. Wir starten in der Früh um 8 haben gegen 12 bis 14 Uhr Mittagspause und sind um ca. 17 Uhr fertig. Unsere Tätigkeiten liegen bei Physiotherapie, Spielen, Füttern und Schlafen legen.
 Es sind insgesamt ca. 60 Kinder mit den verschiedensten sowohl körperlichen als auch psychischen Behinderungen in dem Heim untergebracht. Ein paar sind nur Tagsüber da sonst bei ihren Eltern, aber die meisten wohnen in diesem Heim. Ich weiß leider nicht genau ob es Weisenkinder sind oder ob sie manchmal bei ihren Eltern sind. Es gibt zwei Gruppen: im Erdgeschoss sind die Kinder die sich ein bisschen besser bewegen können z.B. alle mit Down Syndrom und im 1. Stock sind die Kinder die sich nicht gut bis gar nicht bewegen können. Dort sitzen alle im Rollstuhl bzw. liegen den ganzen Tag in dem Feldbett. Trotzdem sind es sehr lebensfrohe Kinder die sich unglaublich freuen wenn jemand mit ihnen Spielt und Schmarrn macht.
 Am Vormittag bringen wir ein paar Kinder von oben runter in den Physiotherapieraum indem sie mit denen die schon ein bisschen besser laufen können zusammen spielen. Da geht es immer wild umher! Wir ziehen ihnen, nach dem stretchen und dehnen, spezielle Schuhe an die den Fuß waagrecht und im 90° Winkel zum Bein halten. In diesen Schuhen staksen sie dann mit speziell für Kindern entwickelten Rollatoren durch den Raum. Die Vormittage sind immer sehr Lustig weil wir die Kinder mit jedem scheiß zum Lachen bringen und sie alle mitmachen. Es ist z.B. sehr komisch wenn jemand ein Kissen an den Kopf bekommt, über irgendetwas stolpert oder wie ein Affe schreit. Um nur ein paar unserer Beschäftigungen zu nennen. So gegen 10 Uhr fahren wir die Kinder wieder hoch und es ist Fütterungszeit. Am Anfang hatte ich so manches Problem damit. Denn die Kinder sind sehr eigenwillig und wollen manchmal einfach nicht Essen. Komischerweise schaffen es die Schwestern immer ihnen die ganze Schüssel  Reispampe rein zu schaufeln und das in einem Tempo. Sagenhaft.  Inzwischen klappt es bei mir auch ganz gut, jedoch gibt es so ein paar Kandidaten die immer noch schwierig sind. Nach diesem Festmahl  werden die Kinder hingelegt und es gibt ein Mittagsschläfchen.
Für uns heißt das ebenfalls Mittagspause. Doch zuerst gibt es für uns auch Mittagessen. Wenn man es überhaupt so nennen kann. Es ist ein bisschen Reis mit 3 Stückchen Schweinefleisch und einer meist undefinierbaren Gemüsesuppe. Sehr Nahrhaft.  In der Pause wird mir und Pia ein kleines Zimmer mit ein paar Feldbetten bereitgestellt indem wir uns ausruhen können. Meistens schlafen wir auch. Tut wirklich gut so ein Schläfchen. Nach der Pause geht’s wieder zurück zu den kleinen denn jetzt ist es Zeit für ihre Milch. Auch hier gibt es wieder ein paar die ihre Nuckel Flasche quasi verschlucken weil sie so schnell sind. Andere hingegen muss man praktisch dazu zwingen die leckere Milch runter zu würgen. Anschließend werden wieder ein paar runter gebracht. Physiotherapie und Spiel Zeit. Gegen 16 Uhr geht’s dann wieder hoch zum Abendessen. Danach wird den Kindern manchmal noch ein Film gezeigt aber meistens ist dann schon Schlafenszeit. Ziemlich früh, aber wenn der Tag für sie schon um 5 Uhr morgens beginnt auch irgendwo verständlich.  Im Großen und Ganzen sieht so jeder Tag von uns aus jedoch passieren immer andere Dinge und so bleibt es immer sehr Lustig mit den Kinder. Das Schöne an dieser Arbeit ist vor allem, dass man sofort sieht wie die Hilfe ankommt und jeden Tag aufs Neue Kinder zum Lachen bringen kann. Wundervoll.
Am Wochenende haben 3 Freunde von Max aus München, die gerade auf einer Weltreise sind, ihn besucht. Also wieder das übliche: Backpacker Street und danach ins „Lush“ einer der Clubs hier in Saigon. Leider geht das Wochenende immer schnell rum und es schreit wieder nach Montag und Arbeit.
Am Montagmorgen aber bin ich aufgewacht und mir ging es nicht so gut. Es fing mit Durchfall an, ich erspare euch mal nähere Details. Dennoch sind wir in die Arbeit gefahren. Doch von Minute zu Minute ging es mir schlechter. Erst wurde mir schlecht dann auch noch ziemlich Schwindlig. Liegt bestimmt am schlaf Mangel dachte ich, weswegen ich mich oben Im Heim hinlegte und erst mal noch eine Stunde schlief. Als ich aufwachte ging es mir sogar noch schlechter als davor deswegen fuhr ich zurück ins Hotel. Aber natürlich wenn mal was schief läuft, läuft alles schief. Als ich so, unter größter Anstrengung meine Augen offen zu halten und mich auf den Verkehr zu konzentrieren, auf meinem Motorrad Heim fuhr, passierte es. Mein hinterer Reifen war auf einmal komplett platt. Spitze. Gott sei Dank war direkt neben mir eine Werkstatt. Ich Zeigte dem Mann dort mein Bike setzte mich auf einen Schmutzigen Anhänger daneben und schlief ein. 10 min. später Weckte er mich und mein Bike war repariert. Ich bezahlte den Mann ( 20.000 d) und sah zu, dass ich schleunigst nach Hause kam. An den zwei darauffolgenden Tagen ging es mir dermaßen beschissen wie schon lange nicht mehr in meinem Leben. Ich hatte Bauchweh mir war schlecht, schwindelig und ich musste mich wirklich unglaublich anstrengen um mich auf den Beinen zu halten. Trotz meiner Gesundheitlichen Einschränkung (mir ging zwar besser als am Montag aber immer noch nicht perfekt)  sind wir am Dienstagabend in die Stadt zum Vietnamesisch Kurs gefahren den wir zweimal die Woche (Dienstag und Donnerstag) haben. Mittwoch ging es mir wieder schlechter. Also entschied ich mich eine Arzt auf zu suchen. Einfacher gesagt als getan. Ich signalisierte dem Hotelpersonal mit Händen und Füßen dass es mir schlecht geht und einen Arzt brauche. Der Putz Mann erbarmte sich und fuhr mich, mit meinem Motorrad wohlgemerkt, in das nächste Krankenhaus. Mein Gott sind die Dinger verwirrend hier! Wir befanden uns in einem großen Raum der anscheinend die Empfangs- und Anmeldehalle  darstellen sollte. Nach 100 maligem nachfragen wussten wir auch schon wo wir hin mussten. Nachdem wir an Punkt A einen Zettel bekommen haben ging es zu Punkt B, wo es eine Mappe gab in die ich meinen Namen eintragen musste. Dann ging es wieder zurück zu Punkt A, A jedoch schickte uns zu Punkt C bei C gab es einen weiteren Zettel, also wieder zurück zu Punkt A. So ging das ein bisschen hin und her. Irgendwann wurde ich in eine Kabine  gebeten und „Untersucht“. Der Arzt, der wenigstens ein bisschen Englisch konnte, tastete ein bisschen in meine Bauch rum und hörte Brust und Rücken ab. Während dieses ganzen Untersuchungsprozess versuchte er mich, so glaube ich, mit der Schwester zu verkuppeln. Er zeigte zumindest abwechselnd auf sie dann auf mich, sagte was auf Vietnamesisch und lachte. Naja. Zum Abschied sagte er nach zu mir: „See you soon.“ Äußerst zuversichtlich der Mann.  Vor dem Krankenhaus an einer Art Kiosk gab es dann Medikamente. Dann ging es mir von Tag zu Tag besser, was wirklich nötig war denn am Wochenende ging es ins Mekong Delta.



Das Delta:
Aki, eine Freundin von mir die momentan für 2 Jahre in Singapur ihr Abi nachholt, kam zu Besuch nach Saigon. Deswegen haben wir: Max, Charlotte, Pia und ich eine Tour ins Mekong Delta geplant. Fabian, ein Süd Tiroler der momentan ein Auslandssemester hier macht war auch noch dabei. Wir lernten Fabian kennen, als er an uns vorbei ging und ich aus spaß „Servus!“ zu ihm sagte. Er antwortete auch mit „Servus“ und so kamen wir ins Gespräch und haben seitdem viel Kontakt.
Die Tour war so richtig schön pauschal. Wir buchten eine 3-Tägige Tour mit Guide, 2 Übernachtungen und den Busfahrten für 800.000d (ca. 35€) pro Person. Am Samstagmorgen ging es los. Mit ca. 30 anderen rot gebrannten Touristen Richtung „My Tho“, unserer ersten Station. Von dort ging es mit einem Boot über den Mekong auf die Einhorn Insel. Auf der Insel gab es für uns vorbereitete Tische mit leckerem Tee und frischem Honig, und etwas Bananenschnaps. Das um 11 Uhr in der Früh. Nach dem „Brunch“ erhielten die mutigen von uns die Möglichkeit eine echte ca. 1,30m lange Python um den Hals zu tragen  und Fotos zu machen. Natürlich waren Pia, Aki und ich sofort dabei. Nachdem wir Schlangenbeschwörer spielen durften wurden wir in 4er Grüppchen eingeteilt und mit einem kleinen Bötchen durch einen Nebenarm des Mekongs gepaddelt. Eigentlich richtig schön, die Mangroven am Ufer die Dreckbrühe unter uns  und die ganzen Touristen. Man hat den Wald vor lauter Touristen nicht mehr gesehen. An einer Anlegestelle wurden wir rausgeschmissen, sind eine Weile im Entenmarsch durch den Wald gewatschelt bis wir bei einer Coconutcandy Fabrik ankamen. Natürlich musste dort reichlich Candy gekauft werden. Die waren aber auch wirklich gut! So im Prinzip ging der ganze Tag vonstatten. Wir wurden irgendwo hin gefahren unser Guide erzählte etwas in einem sehr unverständlichen Englisch dann wurde uns etwas vorgeführt was wir im besten Falle noch kaufen sollten. Insgesamt hatten wir 4 Guide‘s und es war unmöglich sich die Namen zu merken deswegen nannten wir sie alle liebevoll „Don Quan“. Am Abend ging es weiter nach Can Tho ( die bedeutendste Stadt im südöstlichen Delta ) wo wir in einem wunderschönen 0 Sterne Hotel schliefen. Klar wir hatten ja nix anderes erwartet. Am nächsten Morgen ging es früh los zu den „Floating Markets“. Wir waren leider alle ein bisschen enttäuscht davon. Genau das gleiche wie am Tag zuvor nur mit dem Unterschied, dass die Leute mit ihren kleinen Bötchen zu unserem Boot kamen und versucht haben uns alles Mögliche zu verkaufen. Ich ha mir den Floating Market anders vorgestellt aber war trotzdem schön es zu sehen.  Gegen Abend wurde unsere Gruppe kleiner. Nur wir 6 und noch 5 weitere Leute sind weiter nach Chau Doc, eine kleine Stadt nahe der kambodschanischen Grenze, gereist. Diese Nacht verbrachten wir in einem sog. „Floating Hotel“. Dieses Hotel bzw. Boot war richtig schön! Am nächsten Morgen, als die Sonne gerade über dem Mekong aufging, haben wir gerade gemütlich gefrühstückt und uns für den nächsten Trip fertig gemacht. Als erstes besuchten wir eine „Fish-Farm“, nicht besonders mein Ding. Aber war ganz interessant zu sehen dass ca. 1 Mio. Fische in ein 3x3m Becken passen  und im wahrsten Sinne des Wortes durch die Luft fliegen wenn es Fressen gibt. Nachdem wir noch eine weitere kleine Insel besucht haben wurden wir wieder in den Kleinbus gesteckt und Don Quan 4.0 wollte uns zurück nach Saigon bringen. Da es aber erst 8 Uhr morgens war protestierten wir lautstark und wollten noch etwas anderes sehen. So besuchten wir noch die, an dem 260m hohen Nui Sam (=Berg der Königskrabbe), liegende Phuc Dien Tu-Pagode. Ein Höhlentempel der sich über mehrere Ebenen erstreckt. Allein dieser Tempel war die, meiner Meinung nach, die Reise wert. Er hat so eine ruhe und Schönheit ausgestrahlt, unglaublich. Außerdem konnte man rund 40m durch ein Höhlensystem in den Berg laufen um dort „Schatzkammern“ und Meditationsräume zu sehen. Das Beste dran: wir 6 waren die einzigen dort. Tja und schon ging es 6 Std. mit dem Bus wieder zurück nach Hause. Im Großen und Ganzen hat mir die Tour sehr gut gefallen, zwar war sie (ich glaube ich wiederhole mich) ziemlich touristisch aber die Leute die dabei waren haben es zu dem gemacht was es war: eine schöne erste Tour und ein guter Einblick für unsere kommenden Reisen.

Die Fotos die ich hochgeladen habe sind leider ein bisschen durcheinander gewürfelt, da wir 6 Leute und jeder mit einer Kamera waren gibt so unglaublich viele Bilder. Wer kann da schon den Überblick behalten? Ich hoffe sie gefallen euch trotzdem und ihr könnt ein paar zuordnen.
Ich habe Außerdem ein paar Bilder aus dem Kinderheim hinzugefügt damit ihr davon auch schon einmal einen kleinen Eindruck bekommt. =)

Der Nächste Bericht erfolgt hoffentlich bald!


Montag, 16. September 2013



 Xin Chao!

So die erste Woche neigt sich dem Ende zu und wir haben echt unglaublich viel erlebt und gelernt, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.
 Wir gehen am besten eine Woche zurück, zum Montag den 9.09.13. An diesem Vormittag sind wir, nach ca. 17 std Anreise, endlich in Vietnam gelandet. Milena, Kim, Viet und ich sind so gegen 9:00 Uhr (Ortszeit) gelandet, Charlotte ist dann gegen Abend zu uns gestoßen.  Wir wurden von zwei netten vietnamesischen Mädchen abgeholt und in die WG der Freiwilligen gebracht. Die zwei Mädchen konnten sehr gut  sprechen und natürlich haben wir noch immer Kontakt zu ihnen.




























Alltägliches:
Die WG befindet sich im 10. Stock und ist in einem von 3 riesigen Häusern,  die zusammen eine Wohnsiedlung bilden und ist durch Mauern und Wachleute gesichert. Dieser Wohnblock liegt im Bình Tân district von Saigon.  Jedes Haus hat ca. 18 Stockwerke ist nochmal in 3-4 Blogs unterteilt und auf jeden Flur befinden sich 4 Wohnungen. Im Erdgeschoss befinden sich Kindergärten, Supermärkte und Restaurants.
 Also wohnen hier ganz schön viele Menschen. Glück für uns, da wir gehört haben, dass es noch andere Deutsche bei uns im Haus gibt. Und so haben wir Max und Phi Ha kenngelernt. Die beiden sind Freiwillige vom DRK und arbeiten an verschiedenen Universitäten in und um Saigon. Am nächsten Tag mussten unsere Mädels in die Uni und so haben Max und ich ein bisschen die Stadt unsicher gemacht. Wir haben noch so nützliches Zeug für die Wohnung gekauft wie z.B Wasserkocher, Geschirr, Töpfe usw…  Auf dem Weg zurück, als wir so durch die kleinen Gassen Saigons schlenderten, haben wir ein wunderschönes, kleines, verstecktes Café gefunden. Es heißt:  Dâu châm hoi und wurde unser „Secret place“.  Die folgenden Tage lernten wir noch  weitere Leute kennen, wie Phàt, Viet’s Gastbruder und Minh, der Cousin von Phi Ha, der Momentan ein dreiwöchiges Praktikum bei der AHK-Vietnam macht. Minh spricht, wie seine Cousine, sehr gut Vietnamesisch was sich für Max und mich bei der Handy suche als sehr hilfreich erweist. Unsere deutschen Handys akzeptieren die VN-Sim leider nicht, also muss natürlich ein neues Handy her! Der Eigentliche Plan war uns ein billiges Ding zu holen damit es nicht so schlimm ist, falls es geklaut wird. Aber einmal Smartphone, immer Smartphone. Der Unterscheid zu Deutschland ist, hier sind die Biester richtig billig. Wir haben uns super Smartphones geholt und dafür nur 1.900.000 VND (Dong) gezahlt. (Zur Info: 1€ ≈ 30.000 VND) Also ein echtes Schnäppchen! Erstaunlich aber wahr: das VN Mobilfunknetz  ist ziemlich gut ausgebaut. Man lädt einfach Geld auf die Prepaid Karte und kann so lange telefonieren und sogar im Internet surfen wie man Geld drauf hat.

Die Geschichte der Roller:

Max und ich haben uns in den Kopf gesetzt, dass wir unbedingt einen Roller brauchen. Gesagt getan.
Natürlich war mal wieder Minh unsere Rettung in der vietnamesischen Not. Er hat uns eine Seite gezeigt die da heißt: craigslist.de.  Dort werden, so ähnlich wie bei eBay,  gebrauchte Artikel von privaten Verkäufern ins Internet gestellt.  Jedoch läuft das Ganze nicht wie in Deutschland ab, sondern natürlich auf die unkonventionelle VN Art. Hat man sich einen Roller auf der Website ausgesucht, ruft man den Verkäufer an, sagt ihm wo man sich befindet und der bringt es zu einem. Die Roller werden einfach auf der Straße verkauft. Natürlich nicht ohne mindestens 10 gaffende Vietnamesen die nichts zu tun haben und natürlich absolut alles über jeden Roller besser wissen als der andere. Eigentlich ziemlich amüsant das Ganze.
Kommen wir nun zu unseren Rollern: Max und ich haben zwei sehr gute Angebote gefunden und den Verkäufer kontaktiert. Meiner war ein Kanadier, der seit drei Jahren in Saigon lebt und nun wieder zurück nach Kanada geht.  Der Kanadier war wie abgemacht 20 min später bei uns, und hat uns den Roller vorgeführt. Es ist ein Honda Wave X von 2003 mit manueller Schaltung. Wir haben ihn getestet und dann habe ich ihn für 5 Mio. Dong  gekauft.
Max hatte leider am Anfang weniger Glück als ich, sein Kontaktmann tauchte 1 ½ Stunden lang nicht auf. Jedoch kam irgendwann ein anderer Mann vorbei und bat ihm seinen Roller an. Kurze Zeit später kam dann der eigentliche Verkäufer auch und so hatte Max die Qual der Wahl. Er entschied sich dann letztendlich für den Roller des Fremden ein Automatik  Yamaha Nuevo I  (viel langweiliger als ein Manueller) und erhielt ihn für 6 Mio. Dong.
Und nun auf ins vermeintliche Vergnügen.  Sogleich fuhren wir gemütlich durch den etwas gewöhnungsbedürftigen Verkehr HCM’s. Doch plötzlich machte mein Roller komische Geräusche, „Scheiße,“ dachte ich mir „was hab ich mir da wieder für ein Dreck gekauft! Aber immerhin fährt er noch.“ Das hätte ich wohl lieber nicht denken sollen, denn im gleichen Moment sprang meine Kette mit einem lauten Knall raus und mein Roller blieb mitten auf der Straße stehen. Karma.
Sofort fing das Hupkonzert hinter mir an. Wir trugen den Roller beiseite und fanden durch Glück noch einen Mechaniker, der zwar grad Feierabend machen wollte sich aber dann doch noch erbarmte meinen Roller zu reparieren. Das Gute daran: Die Kette war schon ziemlich alt und demoliert und wurde durch eine neue ersetzt. Seitdem läuft er richtig gut und flüssig.


Projektinformationen:
Kommen wir zu heute: Am Morgen haben Charlotte, Milena und ich Pia vom Flughafen abgeholt und in die WG gebracht. Am Nachmittag sind Pia und ich mit Chi Giang, eine Freundin von Chi Nga, auf Wohnung suche gegangen. Wir haben anscheinend eine riesige Wohnung zu zweit. Jeder sein eigenes Zimmer, eine Küche, ein Wohnzimmer, zwei Bäder, 3 Balkone und noch ein weiteres Zimmer mit Sauna (Warum auch immer).
Nach der Wohnungsbesichtigung haben wir noch einen kleinen Abstecher  in das Kinderheim gemacht in dem wir ab Mittwoch arbeiten werden.  Allerdings hatten wir nur eine 5 minütige Führung und sind dann weiter gefahren. Der erste Eindruck war sauber und ordentlich. Jedoch möchte ich noch nichts Genaueres sagen, einfach aus dem Grund, dass es in so kurzer Zeit zu viele verschiedene Eindrücke waren um es in Worte zu schreiben.
Aber die nächsten Infos folgen spätestens am Wochenende.


Samstag, 31. August 2013

Xin Cháo!

Am 8.09 um 11:20 geht der Flieger für ein Jahr, von Frankfurt, über eine Zwischenstop in Taiwan, nach Hồ-Chí-Minh (Saigon). Insgesamt sind wir neun Freiwillige jedoch fliegt einer erst einen Monat nach uns, da sein Projekt erst Anfang Oktober beginnt. Wir repräsentieren die Organisation VifI e.V (siehe Link 3) die von der staatlichen Dachorganisation Weltwärts ( siehe link 2 ) gestützt wird.
Unsere Einsatzstellen in Vietnam: 

Saigon:
Vietnam National University - Viet, Kim, Charlotte, Milena
Foster Kinderheim ( siehe link 1) - Pia, Julius

Hanoi:
Vietnam National University - Manu
Altenpfelgezentrum: - Astrid
Betreuung von Straßenkindern - Maike


Die ersten  3-4 Tage sind als Einführung für uns Freiwillige in die Kultur und die Sprache gedacht. Das übernimmt Chi Nga, eine Vietnamesische Studentin die zwei Auslandssemester in Deutschland absoviert hat und eng in kontakt mit ViFi steht. Anschließend werden wir in unsere Einsatzstellen gebracht und dort eingearbeitet. Leider habe ich noch keine genauen Informationen wie Pia und ich wohnen bzw. was unsere Tätigkeitsbereiche sind, aber das wird sich ja bald klären. 
Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf diese besondere Reise, bin gespannt was wir so alles erleben werden und mit was für unterschiedlichen, unbekannten, bewegenden, evtl sogar beängstigenden Lebensumständen und Situationen wir konfrontiert werden.Trotzdem bin ich mir absolut sicher, dass es eine wünderschöne Zeit und eine außergewöhnliche Erfahrung sein wird. Wir werden als trockene Schwämme nach Vietnam gehen und vollgesogen mit der vietnamesischen Kultur nach Deutschland zurückkehren!

Die nächsten Infos und erste Bilder kommen dann aus Vietnam ;)